Der Lumbago braucht Wärme und Bewegung
Wissen Sie, was ein Lumbago ist? Nein? Was im Fachjargon ein bisschen an den Schihütten-Klassiker Kakao mit Rum erinnert, hat im Volksmund eher etwas mit Hexerei zu tun. Die Rede ist nämlich vom allseits gefürchteten Hexenschuss, der sein Unwesen gerne aufgrund einer unachtsamen Bewegung treibt.
Der Schmerz ist wahrscheinlich schon so alt wie die Menschheit selbst. Im Mittelalter allerdings konnte man sich die Pein noch nicht erklären und schrieb sie übernatürlichen Kräften zu - machte also Hexen dafür verantwortlich. Laut Aberglaubens schoss die Hexe mit Ihrem Pfeil in den Rücken der Opfer und machte sie so nahezu bewegungsunfähig.
Heute wissen wir, dass bereits eine unbedachte, falsche Bewegung zum Lumbago führen kann. Hinter der Wirbelblockade im Lendenwirbelbereich steckt zum Glück meist keine ernstzunehmende Erkrankung, auch wenn der stechende Schmerz manchmal Schlimmeres anmuten lässt. Meist ist der Hexenschuss nach ein paar Tagen ausgestanden. Wenn die Schmerzen aber selbst nach Tagen nicht lachlässt oder gar Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen auftreten, muss der Arzt her!
Schnelle Hilfe gegen den Schmerz
Gegen den klassischen Hexenschuss sind zum Glück einige Kräuter gewachsen. Salben, die Beinwell, Arnika oder Teufelskralle enthalten, wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Beinwell regt zusätzlich die Durchblutung an. Bei Hexenschuss eignen sich auch die Schüßler Salze Nr. 7.
Im Bereich der Homöopathie wird Rhus toxicodendron, also Giftsumach, empfohlen. Kurzfristig können Schmerzmittel helfen. Die symptomatische Behandlung wirkt auch dem Drang entgegen, eine Schonhaltung einzunehmen.
Da bestimmte Bewegungen schmerzen, werden diese meistens gemieden. Wenn das der Fall ist, können aber unangenehme Verspannungen entstehen. Wirkstoffe wie Ibuprofen, Diclofenac, Paracetamol oder Acetylsalicylsäure lindern die Schmerzen und haben einen entzündungshemmenden Effekt. Es gibt diese Wirkstoffe auch in Form von Schmerzgelen. Zusätzlich kann der betreuende Arzt noch muskelentspannende Medikamente oder Antirheumatika verschreiben.
Wichtig ist, dass Sie sich jetzt ausreichend bewegen. Durch die Bewegung klingen Beschwerden schneller ab und gleichzeitig wird der Rücken gestärkt.
Wer auf Arzneimittel verzichten möchte, kann es mit Wärme versuchen. Hier leisten Wärmepflaster, warme Bäder, Wärmeflaschen, Moorkissen und Kompressen Erste Hilfe. Verkrampfte Muskeln entspannen sich und der Schmerz lässt nach. Außerdem weiten sich die Blutgefäße und Entzündungsbotenstoffe werden ausgeleitet. Auch professionelle Massagen, Akupunktur oder ein Besuch in der Sauna sind sehr empfehlenswert.
Und da auch beim Kuscheln Wärme entsteht, sollten Sie keine Gelegenheit verpassen, um mit Ihren Liebsten zu schmusen. Das tut nämlich nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele gut. Und das ist keine Hexerei!
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