Mikronährstoffe bei Stress, Müdigkeit & schlechter Laune: Wie Sie mit Nährstoffen neue Energie finden
Mikronährstoffe sind oft entscheidend, wenn Energie, Stimmung und Immunsystem aus dem Gleichgewicht geraten. Wer sich trotz ausreichendem Schlaf erschöpft fühlt, leidet womöglich nicht an Überforderung, sondern an einem versteckten Mikronährstoffmangel. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Mängel erkennen, welche Vitamine und Spurenelemente bei Stress besonders wichtig sind und wie Sie gezielt gegensteuern:
- Können Vitamine und Spurenelemente bei Erschöpfung helfen?
- Welche Rolle spielt Magnesium bei Nervosität und Schlafproblemen?
- Was sollte ich bei anhaltender Müdigkeit untersuchen lassen?
- Wie hängen Vitamin-B-Mangel und Stimmungsschwankungen zusammen?
- Gibt es natürliche Wege, Mikronährstoffmängel ohne Pillen auszugleichen?
Können Vitamine und Spurenelemente bei Erschöpfung helfen?

Ja, aber nur wenn sie einen ganz bestimmten Mangel ausgleichen. Unser Körper benötigt eine Vielzahl an Mikronährstoffen, um Energie zu produzieren, Hormone zu regulieren und Nervenimpulse weiterzuleiten. Fehlen bestimmte Bausteine über längere Zeit, macht sich das oft zuerst durch Erschöpfung, Konzentrationsschwäche oder Gereiztheit bemerkbar.
Diese Mikronährstoffe stehen bei Erschöpfung im Fokus:
- Vitamin B12 und Folsäure sind wichtig für die Blutbildung und den Energiestoffwechsel.
- Vitamin C unterstützt die Nebennieren. Diese bilden die Stresshormone Cortisol und Adrenalin und sind in Stressphasen ein zentraler Faktor.
- Eisen ist unerlässlich für den Sauerstofftransport. Ein Mangel kann zu ständiger Müdigkeit führen.
- Magnesium reguliert Nerven- und Muskelfunktionen und ist besonders wichtig für die Verarbeitung von Stress.
- Zink und Selen unterstützen das Immunsystem. Ein Mangel schwächt die Abwehr und verlängert Erschöpfungsphasen.
Auch Vitamin D3 ist essenziell: Ein Mangel kann die Energieproduktion hemmen und depressive Symptome verstärken, besonders in lichtarmen Jahreszeiten. Ebenso relevant ist das Coenzym Q10, das an der Energiegewinnung in den Zellen beteiligt ist. Fehlt es, kann es zu körperlicher Schlappheit kommen, insbesondere bei älteren Menschen oder Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Wenn Sie sich dauerhaft erschöpft fühlen, lohnt sich eine fundierte Mikronährstoffanalyse durch Ihren Hausarzt oder die Apotheke. So vermeiden Sie Zufallstherapien und finden gezielte Lösungen.
Welche Rolle spielt Magnesium bei Nervosität und Schlafproblemen?
Magnesium ist bei innerer Unruhe und Schlafproblemen oft das erste Mittel der Wahl. Es spielt eine Rolle bei der Regulierung der Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin und zahlreicher weiterer Stoffwechselfunktionen, welche in Zusammenhang mit Nerven, Stress und Schlafqualität stehen. Bei Magnesiummangel kann die Reizweiterleitung im Nervensystem überaktiv werden. Das äußert sich in Form von:
- Muskelverspannungen und -krämpfen
- Herzklopfen oder Herzrasen
- Nervosität, Reizbarkeit und Einschlafproblemen
Magnesium wirkt...
- entspannend auf die Muskulatur
- beruhigend auf das zentrale Nervensystem
- unterstützend für einen erholsamen Schlaf
Besonders in Stressphasen steigt der Bedarf an Magnesium. Denn es wird mehr Magnesium verbraucht und gleichzeitig ein höherer Anteil des Mineralstoffes einfach ausgeschieden. Auch Sport, Kaffee, Alkohol und bestimmte Medikamente wie entwässernde Mittel oder Magensäureblocker erhöhen den Verlust. Symptome wie „Zucken im Augenlid“, Verspannungen oder Wadenkrämpfe können Warnzeichen sein. Auch Migräne kann mit Magnesiummangel in Zusammenhang stehen.
Magnesium kann in verschiedenen Formen aufgenommen werden, wovon diese die hochwertigsten sind:
- Magnesiumcitrat ist besonders schnell wirksam
- Magnesiumbisglycinat ist magenfreundlich und unterstützt entspannungsfördernde Prozesse im Körper.
- Magnesiumtaurat unterstützt die Herzgesundheit.
Tipp: Auch ein entspannendes Magnesiumbad (z. B. mit Magnesiumchlorid) kann helfen, Spannungen körperlich und mental zu lösen.
Was sollte ich bei anhaltender Müdigkeit untersuchen lassen?
Anhaltende Müdigkeit sollte auf keinen Fall als Dauerzustand hingenommen werden. Auch wenn sie im hektischen Alltag oft als „Teil des Lebens“ akzeptiert wird, schränkt ständige Müdigkeit die Lebensqualität ein. Bevor Sie zu Präparaten greifen, sollten Sie medizinische Ursachen ausschließen lassen. Ein gezielter Blutcheck kann hier Aufschluss geben.
Diese Laborwerte sind besonders relevant:
- Eisenstatus (Ferritin, Transferrin)
- Vitamin B12
- Folsäure
- Vitamin D3
- Schilddrüsenwerte (TSH, fT3, fT4)
- Leber- und Nierenfunktion
- Blutzucker & HbA1c (Diabetes-Screening)
- CRP/Entzündungsmarker
Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss von Darm und Leber: Eine gestörte Verdauung oder überlastete Entgiftung kann dazu führen, dass Mikronährstoffe trotz Zufuhr nicht richtig aufgenommen oder verwertet werden. Auch chronische Entzündungen (Silent Inflammation) können zur Müdigkeit beitragen, oft auch ohne klassische Entzündungszeichen.
Wichtig: Müdigkeit kann auch auf eine beginnende chronische Erkrankung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder ein Erschöpfungssyndrom hinweisen. Eine ganzheitliche Abklärung bringt am meisten Klarheit.
Wie hängen Vitamin-B-Mangel und Stimmungsschwankungen zusammen?
Vitamin-B-Komplexe sind für unser Nervensystem von zentraler Bedeutung. Insbesondere die Vitamine B1 (Thiamin), B6 (Pyridoxin), B9 (Folsäure) und B12 (Cobalamin) spielen hier eine Rolle. Sie unterstützen die Bildung von Botenstoffen, die für unsere Stimmung, Motivation und geistige Leistungsfähigkeit verantwortlich sind.
Ein Mangel kann sich folgendermaßen äußern:
- Reizbarkeit, Stimmungstiefs, innere Unruhe
- Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit
- depressive Verstimmungen oder Antriebslosigkeit
- Taubheitsgefühle oder Kribbeln (v. a. bei B12-Mangel)
Besonders bei chronischem Stress steigt der Verbrauch dieser Vitamine erheblich. Die körpereigene Produktion von Glückshormonen wie Serotonin, Noradrenalin oder Dopamin ist stark abhängig von der B-Vitamin-Versorgung. Ein Mangel kann zu hormonellen Dysbalancen führen und psychische Labilität als Folge haben.
Risikogruppen für B-Mangel:
- Menschen mit hoher Stressbelastung
- Leistungssportler und körperlich schwer arbeitende Menschen
- Veganer, Vegetarier
- ältere Menschen
- Personen mit Magen-Darm-Erkrankungen oder Magen-OPs
- Raucher und Alkoholiker
Tipp: „Achten Sie bei Nahrungsergänzungsmitteln auf gut verwertbare Vitaminformen, z. B. Methylcobalamin (B12), Pyridoxal-5-Phosphat (aktiviertes Vitamin B6) oder 5-Methyltetrahydrofolat (bioaktive Form von Folsäure). Diese sind auch als Einzelpräparate erhältlich.“
Gibt es natürliche Wege, Mikronährstoffmängel ohne Pillen auszugleichen?
Viele Mikronährstoffe lassen sich durch eine gezielte und ausgewogene Ernährung wieder auffüllen. Das braucht allerdings ein gewisses Maß an Zeit und Disziplin. Der Vorteil ist: Sie stärken Ihre Gesundheit ganzheitlich, langfristig, nachhaltig und ohne Nebenwirkungen.
Diese Lebensmittel sind natürliche Mikronährstoff-Booster:
| Mikronährstoff | Natürliche Quellen |
| Vitamin B12 | Fisch, Fleisch (höchste Konzentration: Leber), Eier, Milchprodukte |
| Folsäure | Spinat, Brokkoli, Hülsenfrüchte, Fenchel, Gurken, Nüsse, Orangen |
| Eisen | Rotes Fleisch, Hirse, Kürbiskerne, Linsen, Kichererbsen, Bohnen |
| Magnesium | Meerlattich (Algenart), Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Chashew, Bananen, dunkle Schokolade |
| Vitamin C | Paprika, Sanddorn, Schwarze Johannisbeeren, Petersilie, Grünkohl, Fenchel, Zitrusfrüchte |
| Zink | Austern, Rindfleisch, Haferflocken, Kürbiskerne |
| Vitamin D3 | Lachs, Ei, Pilze – und vor allem: Sonnenlicht! |
Auch die Darmgesundheit ist entscheidend: Nur ein intaktes Mikrobiom kann Nährstoffe effizient aufnehmen. Ballaststoffe, fermentierte Lebensmittel, Bitterstoffe (z. B. Artischocken, Chicorée, Rucola) und ausreichend Flüssigkeit fördern die Darmflora und verbessern die Bioverfügbarkeit. Bei starken Beschwerden können auch Mikrobiomtests helfen, ein Ungleichgewicht sichtbar zu machen.
Detox als Einstieg: Eine Detox-Phase mit leichter, pflanzenbasierter Ernährung, reichlich Wasser und Kräutertees kann den Stoffwechsel entlasten und die Aufnahme von Vitaminen verbessern. Auch Intervallfasten (z. B. 16:8) kann helfen, den Verdauungstrakt zu regenerieren.
Unser Rat: Bauen Sie Ihre Ernährung langsam, aber gezielt um – Ihre Energie, Stimmung und Leistungsfähigkeit werden es Ihnen danken.